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Steckbrief: Basistyp ▪ Fertigkeiten beschreiben die Kenntnisse und Fähigkeiten eines Charakters; auf sie werden Proben abgelegt

beschreibt die Kenntnis und Fähigkeit eines Abenteurers in einem bestimmten Gebiet. Auf sie werden Proben abgelegt. Jede Fertigkeit besitzt verschiedene Meisterschaften und Schwerpunkte, die auf höheren Fertigkeits-Leveln erworben werden können.

Splittermond verfügt über insgesamt 53 Fertigkeiten, die in drei Kategorien eingeteilt sind:

Die Fertigkeiten im Überblick

Gruppierte Fertigkeiten

sind allgemeine Fertigkeiten die ein breites Feld von Tätigkeiten abdecken. Es werden Spezialisierungen in Form von Schwerpunkten benötigt um sie voll nutzen zu können.

Gruppierte Fertigkeit Beispielhafte Schwerpunkte
Darbietung akrobatische Vorführung, Dichtkunst, Gaukelei, Instrumentenart, Schauspielerei, Singen, Tanzen
Handwerk Holzbearbeitung, Schneiderei/Lederverarbeitung, Schmiedekunst, Steinbearbeitung
Edelhandwerk Architektur, Glasbläserei, Gravur, Juwelier, Kalligraphie, Malerei

Alle Meisterschaften müssen für einen jeden Schwerpunkt einer gruppierten Fertigkeit einzeln erworben werden. Ein Geselle der Schmiedekunst kann ohne entsprechenden Schwerpunkt keine Stoffrüstung schneidern und müsste auch mit entsprechenden Schwerpunkt die Gesellen-Meisterschaft Schneiderei/Lederverarbeitung separat erwerben.

Die Anzahl der Erfolgsgrade die man bei einer Probe auf eine gruppierte Fertigkeit erlangen kann ist limitiert und an den Ausbildungsstand gekoppelt.

Bonus-Erfolgsgrade durch einem Triumph zählen immer vollständig.

Fertigkeit gehört zu:
  Charakterwerte (Hauptkategorie)   Basistyp ()

Fertigkeit wird beeinflusst durch…

Meister der Objekte (Konkrete Meisterschaft) ▪ Verorkt (Zustand) (Zustand)

Quellen

Schnellstarter: Seite: 7
Splittermond: Die Regeln: Seite: 91-94

Beiträge zu Fertigkeit

Autorenkommentar

Chris schreibt (Splittermond-Forum ▪ 25.05.2013 )


Zwei Attribute als Grundlage bieten vor allem die erwünschte Progression im Spielverlauf. Es reicht nicht aus, nur ein Attribut hochzuziehen, um eine bestimmte Rolle mit bestimmten Fertigkeiten auszufüllen, sondern durch die Kombination zweier Attribute pro Fertigkeit entstehen mehrere Optionen, eine bestimmte Rolle zu optimieren.
Das bietet also für die Bastler die Gelegenheit, einen Kämpfer auf verschiedene Arten zu bauen oder einen Schurken mal mit Schwerpunkt Intuition, mal mit Geschicklichkeit und mal mit Ausstrahlung zu bauen. Das ist eins der Designziele: die Möglichkeit zur Diversifikation der Charaktere.

Chris schreibt (Splittermond-Forum ▪ 25.05.2013 )


Nur ein Attribut für die Berechnung zu nehmen würde gehen, wenn wir weniger Attribute hätten (und diese dann größere Bereiche umfassten), ansonsten wäre die Zuordnung zu den Fertigkeiten zu beliebig. (Alternative: keine feste Zuordnung, aber dann müsste man tatsächlich bei jeder Probe rechnen und addieren, während man bei fester Zuordnung nur bei der Generierung und der Steigerung einmal den Wert berechnen und dann immer nur mit diesem Zahlenwert weiterarbeiten kann).

Bei der Progression, die ich nannte, geht es auch um das Verhalten des Zahlenraums im frühen Spiel und im Spielverlauf bis zum mutmaßlichen Maximum. Durch die Verwendung zweier Attribute stellen wir eine höhere Hürde für das Erreichen der Extremwerte (also zweimal Maximum oder zweimal Minimum) auf und bekommen diese Extremwerte daher ziemlich gut in unserem Zahlenraum unter, der ja durch den 2W10-Zufallsfaktor maßgeblich bestimmt wird.
Dieselbe Bandbreite bei nur einem Attribut wäre nicht so ideal, wenn man für den Abenteuerentwurf verschiedene Spezialisten unter einen Hut bringen muss, und bei einer reduzierten Bandbreite würde sich die Frage nach der Wertigkeit der Attribute aufdrängen.

Dass Attribute 2/3 der fixen Werte ausmachen, ist übrigens nicht korrekt. Zwar lautet die Formel A1 + A2 + F, aber der Anteil, den die Attribute an diesem Fixwert beisteuern, liegt eher bei 50%, wenn man den ausgemaxten Fall betrachtet. Das in Kombination mit den Steigerungskosten für Attribute einerseits und Fertigkeiten andererseits kann je nach Situation für einen Spieler bedeuten, lieber ein Attribut oder doch lieber ein paar Fertigkeiten zu steigern.

Gwydon schreibt (Splittermond-Forum ▪ 24.09.2013 )


Ich würde meinen, dass das Splittermond-System gerade durch die Aufteilung der Fertigkeiten bewirkt, dass man kaum umhinkommt, auch in abenteuerrelevanten Dingen brauchbar zu sein. Insofern denke ich, dass auch bodenständiger angelegte Charaktere gut einsetzbar sind - ein Abenteurer-Bäcker ist jetzt vielleicht nicht der beste Kandidat, um zu Fuß durch die Surmarkar zu latschen (obwohl, Sandkuchen... ;)) oder sich irgendwelchen grausigen Kreaturen der Verheerten Lande zu stellen, aber dafür gibt das Crafting-System, soweit ich jetzt gesehen habe, es durchaus her, einen meisterlichen Kuchen zu produzieren, der Boni auf Diplomatie-Proben bringt. Und das könnte in Detektiv- und Sozialabenteuern, die es sicher auch geben wird, nun mal gar nicht das Schlechteste sein.
Ebenso der Bauer: Agrartechnische Meisterschaften und Fertigkeiten fressen nicht wirklich viele Punkte, da bleibt schon noch was für Stangenwaffen (Sturmsense), Athletik, Schusswaffen (Schleuder), Naturkunde und vielleicht ein bisschen Stärkungsmagie übrig (die Großmutter kannte da ein paar Tricks). Damit ist der Kerl zwar vielleicht noch kein Ritter in schimmernder Wehr, aber als einzelner Räuber möchte ich dem auch nicht mehr im Dunkeln begegnen...

A.Praetorius schreibt (Splittermond-Forum ▪ 16.12.2013 )


Splittermond versucht „heldenrelevante“ Fertigkeiten zu bieten. Das ist wieder eine Abkehr von der genauen Weltsimulation, aber in unseren Augen hin zu dem was Spaß macht. Wissensfertigkeiten haben oft einen praktischen Nutzen und mit sozialen kann ich evtl. sogar was im Kampf anfangen. Handwerk ist vor allem dazu da „cooles Zeug“ herzustellen, und nicht Hufeisen und Tischdeckchen. Deswegen ist auch aktuell eher schwierig einen Schreinergesellen zu erstellen. Auch die Anwendung von Regeln ist oft eher gamistisch als simulationistisch gestaltet, sei es dass wir (auch wenn es echt cool ist) keinen Schnee vom ersten Dezember als alchemische Zutat haben um dann Tränke nur in der Neumondnacht zu brauen und dann 3 Wochen eintrocknen zu lassen oder dass seine Erfahrungspunkte in ca. 10 min verteilt hat ohne sich (viele) Gedanken machen zu müssen von wem ich was in welcher Zeit lernen kann.

Noldorion schreibt (Splittermond-Forum ▪ 05.01.2015 )


Die Entscheidung, welche Fertigkeiten wir aufnehmen, welche wir eventuell aufspalten oder welche wir zusammenlegen, folgte dabei einer ganz bestimmten Maxime: Der Spielrelevanz.

Natürlich ist das auch eine subjektive Einschätzung, die wir gar nicht als absolute Wahrheit hinstellen wollen. Unser Leitmotiv war aber, dass jede Fertigkeit, wirklich jede einzelne Fertigkeit, in Abenteuern relevant einsetzbar sein sollte. Und damit meinten wir nicht die Eins-in-einer-Million-Chance, dass irgendwann mal in einem Abenteuer ein Kuchenbackwettbewerb vorkommt, sondern "klassische" Fantasyabenteuer.
Als wir uns dieses Leitmotiv überlegt haben, haben wir für uns einige "Grundsäulen" festgelegt, die klassische Fantasyabenteuer ausmachen. Kampf, beispielsweise, ist eine dieser Grundsäulen, Wildnisreisen eine andere, Magie eine dritte, Heimlichkeit und Diebeskunst eine vierte. Ausgehend von diesen Grundsäulen haben wir verschiedene Charakterkonzepte entwickelt, die entweder eine dieser Säulen vollständig verkörpern (der Kämpfer verkörpert die reine Kampf-Säule) oder ein Hybrid zweier Säulen sind (Schattenklinge = Kampf + Heimlichkeit).
Die Anzahl der Fertigkeiten basiert darauf, dass diese Charakterkonzepte im Idealfall die gleiche Anzahl "Kernfertigkeiten" haben sollten, die sie steigern müssen, um gut zu sein. Das ist natürlich keine perfekte Mathematik, sondern mehr ein "Pi mal Daumen", manche Konzepte haben eine Fertigkeit mehr, manche eine weniger. Es geht hier ja eher um Einschätzungen. Die Fertigkeiten sollten dabei vergleichsweise breit gefasst sein (Klingenwaffen deckt ja beispielsweise wirklich alles ab, was eine Klinge hat), aber doch eng genug, dass man nicht zum Universalgenie damit wird.
Aber warum nicht? Warum wollen wir keine Universalgenies? Warum keinen "Meister aller Klassen"? Weil ein Universalgenie in der Spotlight-Zeit meiner Mitspieler wildert. Wenn alles, was man tun muss, um ein toller Kämpfer zu werden, die Steigerung einer Kampffertigkeit ist, die alle Waffengattungen abdeckt, und dann der Erwerb von ein paar Meisterschaften, dann ist sehr schnell jeder Abenteurer ein toller Kämpfer, weil er jederzeit das quasi "mit hochziehen" kann, während er sein eigentlichen Kernfertigkeiten steigert. Eine Konzentration auf einen reinen Kampf ergibt dann keinen Sinn. Jeder, der die Universal-Kampffertigkeit steigert, ist ein guter Kämpfer mit allen Waffen (und mit Meisterschaften ein noch besserer mit bestimmten). Das wollen wir nicht.
Es soll sich lohnen, einen Kämpfer zu spielen, der sich auf Kampf konzentriert. Es soll nicht einfach reichen, quasi nebenbei etwas mitzuziehen. Genauso wenig reicht es ja auch, eine einzige Fertigkeit zu steigern, um ein guter Waldläufer zu werden. Überleben, Jagdkunst, Naturkunde, Heimlichkeit - das ist alles dafür nötig. Natürlich kann man einen Meister aller Waffengattungen spielen, das geht sogar problemlos. Aber man muss dafür eben auf andere Dinge verzichten. Dafür hat man ein echtes Alleinstellungsmerkmal. (Ja, ich weiß. Ein wirklich perfekter Kämpfer braucht auch Akrobatik, Entschlossenheit und Zähigkeit, aber das sind Fertigkeiten, die für ausnahmslos jeden Abenteurer nützlich sind - und daher nicht gut als Kernfertigkeit geeignet.)

Jetzt haben wir also unsere beiden großen Leitmotive: Erstens, jede Fertigkeit soll sich am Spieltisch lohnen, indem sie gewinnbringend eingesetzt werden kann. Zweitens, das Fertigkeitssystem soll übersichtlich genug sein, um nicht einzuschüchtern, aber feingranular genug, um viele Differenzierungen zwischen den Charakteren zu ermöglichen. So kamen wir auf die derzeitige Anzahl.

Quendan schreibt (Splittermond-Forum ▪ 29.02.2016 )


Generell gilt, dass in manchen Fertigkeiten die "second bests" bezogen auf Fluff gewählt wurden, um da eine grobe Vergleichbarkeit/Gleichwertigkeit zu erlangen. Aber wir haben eigentlich immer Sachen genommen, die sich flufftechnisch sinnvoll erklären lassen (...) Wir haben dabei nicht nur die reine Anzahl der Fertigkeiten zu Grunde gelegt, sondern die Fertigkeiten in verschiedene "Wertigkeitsbereiche" auf Basis der Häufigkeit/Wichtigkeit der Anwendbarkeit in Abenteuern eingeteilt, die einen Punktewert erhalten haben. So ist die Zugehörigkeit zu Akrobatik oder Wahrnehmung für eine Fertigkeit "wertvoller" als zu Edelhandwerk oder Jagdkunst.