Das Gasthaus an der Seidenstraße - Szenarien

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Das Gasthaus an der Seidenstraße - Szenarien

Basistyp Szenario
Cover von Das Gasthaus an der Seidenstraße - Szenarien
Seitenzahl: 11 S. <br />
Erscheinungsdatum: 30.10.2014

Team
Autor(en) Lars Reißig

Cover

Drei Szenarien aus dem Beitrag Das Gasthaus an der Seidenstraße.

Der unliebsame Gast

Man sagt, der Pfadwächter Tenkuri nähme jedem Feenwesen, das seinen Pfad betritt (richtiger wäre wohl: das ihm nicht durch die Lappen geht oder gar mächtiger ist als er selbst), den Schwur ab, keinem sterblichen Reisenden ein Leid zuzufügen, das dieser nicht selbst über sich bringe. Das gegebene Wort gehört zu den mächtigsten Banden im Feenreich – doch hat jeder Feenschwur auch ein Schlupfloch.

Im Kreuzweg kehrt regelmäßig ein besonders verschlagenes Wesen ein, das es sich zum spielerischen Zeitvertreib gemacht zu haben scheint, den Tenkuri geleisteten Eid auszuhöhlen, Zwietracht und Unglück unter den Sterblichen zu säen und sich an den Folgen zu ergötzen. Ristagar der Blender gibt sich gegenüber Fremden gern die Gestalt eines Menschen oder Alben, auch wenn sein wahres Äußeres eher an eine Mischung aus einem Reptil und einem hochgewachsenen Rattling erinnert. Er ist ein vollendeter Zuhörer und ein Meister darin, den Sterblichen ihre Pläne, Hoffnungen und Ängste zu entlocken, um dann all das gegen sie zu kehren und sie zu Verzweiflungstaten oder Dummheiten zu bewegen, mit denen sie am Ende ihr eigenes Unglück heraufbeschwören.

Ristagar scheut direkte Konfrontationen und lässt sich von Demonstrationen der Stärke vertreiben. Wer es aber schafft, ihn in seinem eigenen Spiel zu übertölpeln, damit er den Schwur bricht, liefert ihn damit der unerbittlichen Strenge Tenkuris aus.

Die falsche Tür

Durch die magische Natur des Mondpfads, seine Verbindung zu den drei Monden und insbesondere die chaotischen Effekte durch die Trümmer des Splittermonds macht der Kreuzweg seinem Namen in unregelmäßigen Abständen alle Ehre. Dann entziehen sich die beiden nicht direkt auf den sicheren Pfad führenden Tore der Kontrolle des Wächters und werden zu ‘wilden’ Portalen, die nach dem Zufallsprinzip in weit entlegene Teile der Feenwelten führen oder selten sogar Brücken nach Lorakis schlagen können.

Einige Reisende sind aus Neugier oder Zufall schon so verlorengegangen und mussten gerettet werden, und umgekehrt hat dieses Phänomen schon recht absonderliche Gestalten von ‘außerhalb’ in das Gasthaus geführt. Als Spielleiter kann man so die Gruppe an einen entlegenen Abenteuerschauplatz führen, der mit herkömmlichen Mitteln nur schwer erreichbar wäre – oder aber den beschaulichen Kreuzweg zum Schauplatz eines nächtlichen Horrorszenarios machen, in dem eine mörderische Kreatur am Pfadwächter vorbei mitten in die ahnungslos schlafende Gästeschar gerät wie der Fuchs in einen Hühnerstall.

Ehre, wem Ehre gebührt!

Der durchreisenden Yonnus-Priesterin Talania ist die zunehmende Verehrung, die dem Feenwesen Tenkuri zuteil wird, ein Dorn im Auge. Derlei sollte ihrer festen Überzeugung nach allein den Göttern vorbehalten sein.

Als sie mit einer Karawane im Kreuzweg einkehrt, wird der Sarnburgerin das Getue der Gnome und einiger Mitreisender um den Pfadwächter endgültig zu bunt. Nach einer halb durchwachten Nacht (und womöglich einem folgenschweren Gespräch mit dem verkleideten Ristagar?) stiehlt sie in einer Hals-über-Kopf-Aktion Tenkuris Statuette aus dem Schrein des Gasthauses und flieht damit in die Nebel jenseits des Pfades.

Den Abenteurern fällt die Aufgabe zu, sie und das Standbild wiederzufinden, wobei mehrere Ziele denkbar sind: Die Gnome fürchten, dass Tenkuri über den mangelnden Respekt ihm gegenüber verärgert sein könnte – vielleicht kann der Diebstahl sogar den Pakt des Pfadwächters mit der Portalgilde gefährden? Ihnen ist vor allem wichtig, dass der Schrein wiederhergestellt wird. Wem eher an der Priesterin gelegen ist, sollte um ihre Sicherheit jenseits des Pfades fürchten – speziell, wenn sie sich mit den örtlichen Feenwesen so formvollendet überworfen hat.




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Quellen